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Allerley Hanndwerck und Wissenswertes

14: Wallfahrten
Reisen des Glaubens

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(Autoren: Robin Fehmer, 2002, Quelle: DL Nro. 24)


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Wandern als Gottesdienst. Irdisch ...

Das irdische Pilgern zu heiligen Stätten war schon in vorchristlicher Zeit bekannt und äußerte sich damals vor allem als Reise zu heiligen Quellen oder Hainen in der näheren Umgebung, jedoch auch zu großen Heiligtümern wie dem Orakel von Delphi oder für Kranke zu Tempeln des griechischen Heilgottes Asklepios (Epidaurus), um nur zwei Beispiele zu nennen.
   Ab dem Beginn des 4. Jhdts. gewann dann die christliche Wallfahrt an Bedeutung, die zu dieser Zeit vor allem ins Heilige Land zu den Wirkungsstätten Jesu führte.
   Zu den bedeutendsten Pilgerstätten des Mittelalters zählte das Grab des heiligen Jakobus in Santiago de Compostela, zu dem die meistgenutzten Wege als sogenannte «Jakobuswege» aus ganz Europa führten, und die Apostelgräber von Petrus und Paulus in Rom. Die Kreuzzüge indessen hatten als «bewaffnete Wallfahrten» die Befreiung des Heiligen Landes aus den Händen der Moslems zum Ziel. Im deutschen Raum war das Grab des einzigen in Deutschland ruhenden Apostels Matthias in Trier von Bedeutung.
   Durch die Reformatoren, die die Heiligenverehrung ablehnten, schon angeschlagen, gingen die Wallfahrten in der Aufklärung schließlich langsam zurück.

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Dennoch wird die Tradition des Pilgerns bis heute gepflegt, wie z.B. die von Kranken nach Lourdes am Rand der Pyrenäen, aber auch bei den Moslems die nach Mekka und bei den Hindus die zum heiligen Fluß Ganges. In Deutschland wurden 1990 über 1.000 Wallfahrtsorte mit jährlich zwischen 700.000 und 1 Million Pilgern gezählt.

Außer zu den bekannten heiligen Orten waren jedoch in Europa vor allem die Wallfahrten zu Heiligtümern der näheren Umgebung wichtig, konnten sich doch viele eine längere Abwesenheit von daheim nicht leisten.
   So wurden die Ruhestätten von Lokalheiligen und Märtyrern ebenso zu Wallfahrtsorten wie Kirchen, die bedeutende Reliquien wie einen Splitter vom Kreuz Christi besaßen.

Da Pilgerströme auch wirtschaftliche Vorteile mit sich brachten (Beherbergung, Devotionalienverkauf etc.), entstand ein regelrechter Wettstreit um Reliquien zwischen den Bistümern und Städten. Mit den Gebeinen eines Heiligen hatten sie eine feste finanzielle Einnahmequelle, so daß oft auch gefälschte Reliquien in Umlauf kamen.

Ziel der Wallfahrer war vor allem im Mittelalter mit seiner Heilsangst Buße und die Vergebung der Sünden, zudem das Hoffen auf Nähe zu Gott.
   Teilweise waren Orden wie die Franziskaner mit der Organisation einer Wallfahrt betraut.
   Pilger hatten meist Erkennungszeichen wie die Jakobsmuschel der Pilger nach Santiago de Compostela, aber auch Pilgerumhänge und breitkrempige Hüte, die zudem pragmatisch als Decke beziehungsweise Wetterschutz dienten.

 

... und aventurisch

Da Wallfahrten vor allem in Krisenzeiten (irdisch die Pest -- Geißlerzüge!) Zulauf bekamen, sollten in Aventurien vor allem in den letzten Jahren Pilgerzüge ein ständiger Anblick gewesen sein.

Teilweise werden sie von Orden wie den «Mahnern» (Gänserittern) der Travia-Kirche begleitet und beschützt, bedürfen aber sicher auch oft genug der tatkräftigen Hilfe von Helden.
   Und ein Adeliger, der Zeit seines Lebens nicht einmal eine Wallfahrt unternommen hat, wird genau wie der Bauer oder Bürger Angst um seine Seele haben ...

Da längere Wallfahrten für ärmere Bauern und Bürger einerseits, für den Adel, der das Land schützen soll, andererseits oft nicht möglich sind, ist im Folgenden eine Liste mit möglichen Wallfahrtsorten in Darpatien oder dessen näherer Umgebung aufgeführt:

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Fantasy/DSA

   Einleitung zur Serie
   an die Leser des DL

Travia:Rommilys
Praios:Gareth, evtl. auch Beilunk
Rondra:Perricum oder das Schlachtfeld an der Trollpforte
Boron:Boronia an der Trollpforte
Rahja:Gießenborn (Bar. Friedwang, Darpatien) mit seiner schon teilweise als «heilig» verehrten Jungfer
Efferd:Darpatfälle (Ochsenwasserfälle)
Firun:Hängende Gletscher in der südlichen Schwarzen Sichel

Zudem werden auch viele Klöster und kleinere Ortschaften das Ziel von Wallfahrten sein, die die Gebeine eines Lokalheiligen (Artema als Firunheilige in Gallys) oder Reliquien (Suppenkessel des heiligen Badilak im Kloster Alveranskuppen in Friedwang) beherbergen.

Mögliche Abenteuer:

R. Fehmer


Impressum -- Text © 2002 Robin Fehmer, Graphik & Layout © 1999-2007 M. C. Herdt, Tübingen, BRD. Alle Angaben und Verknüpfungen ohne Gewähr. Datum der letzten Änderung: 2007-12-30.


Dieser Artikel stammt aus:
[Der Darpatische Landbote]
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