[Der Darpatische Landbote]Numero 13 (Phe 1022 nBF/29 Hal/Nov. 1999), S.12

Dergelmund

Literaturliste


Die Weihe des Efferdtempels
zu Dergelmund ob dem Meere

Die Rituelle Waschung

Der Geweihte Taseco Efferdicas und das Volk standen vor den Toren des Tempels. Feierlich wusch der Geweihte seine Hände und sein Gesicht in einer Schale.

»Ewiges Wasser, heiliges Wasser, wasche mich, reinige mich!
Möge meine Seele werden so klar wie des Alten Gottes Element!«

Die Weihe von Wasser und Salz

Eine zweite Wasserschale wurde gebracht, Efferdicas legt seine Hand in das Wasser:

»Ewiger, allmächtiger Efferd, Du hast uns sterblichen Kreaturen das Wasser gegeben, das uns Leben schenkt und uns reinigt.
Geruhe, oh Launenhafter, dieses Wasser zu weihen, auf daß es Deine Macht erfährt. Dieses Wasser sei die sprudelnde Quelle Deiner Gnade. Es wird uns gegen das Böse schützen und uns Deiner Ewigkeit näherbringen.«

Darauf brachte man das Salz:

»Ewiger, allmächtiger Efferd, geruhe dieses Salz, das wir Sterbliche aus Deinem Meere gewannen, zu weihen. Einst befahlst Du der Heiligen Elida Salz in das Wasser zu werfen, auf daß es keinen Tod mehr bringe!
Erlaube, oh Launenhafter, daß das mit diesem Salze vermischte Wasser, ob Deiner ewigen Anwesenheit, die Widersacherin und alle Feinde des zwölfgöttergewollten Kahs vertreiben möge, wo immer es auch vergossen werde!«

Der Geweihte mischte Salz und Wasser:

»Mögen Salz und Wasser geeinigt und geheiligt sein bei Efferd, dem Herrn von Wasser, Wind und Woge!«

Die Tempelweihe

An das Tempeltor trat nun der Geweihte und besprengte es mit dem Wasser:

»Öffnet das Tor, und lasset den Herrn von Wasser und Wind herein!«

Auf tat sich das Tor, und der Geweihte besprengte die Tempelschwelle.

»Hier ist das geweihte Wasser!
Ihr Geister und Dämonen zieht hinaus, denn Efferd wohne in diesem Haus!«

Der Geweihte trat über die Schwelle, das Volk folgte ihm. Eine jede Wand besprengte der Geweihte mit dem Wasser, bis er den Altar erreichte, darauf er die Wasserschale stellte. Beide Hände in das Wasser legend sprach er:

»Oh Launenhafter, oh ewiger Herr Efferd, wir beten Dich an, geruhe dieses Haus zu besuchen, das zu Deiner Ehre erbaut wurde. Oh Efferd, wir flehen Dich an, erfülle unsere Bitte!«,

und er sprengte weiteres Wasser um sich.

»Oh Efferd, möge dieses Haus sein der sichere Hafen im Sturm, die Quelle des Durstenden, die Oase in der Wüste! Oh Herr der Weltgewässer, Du, der nichts benötigt, Du wolltest einen Tempel zu Dergelmund, ein Haus des Gebets, ein Ort, wo Dein Volk Deinen Namen preisen kann: Oh Efferd, bewahre dieses Haus auf ewig rein!«

Auf ein Zeichen des Geweihten sank das Volk auf die Knie, und er betete:

»Efferd, Du bist der Herr aller Wasser, Dein Wort lenkt die Meere, die Flüsse und den Regen. Deine Macht schafft Leben, bewahrt Leben, nimmt Leben. Efferd, Du bist das Leben und Du bist die Ewigkeit. Ohne Dich würde das ewige Wasser des Meeres von den Rändern der Welt herabrinnen und eines Tages versiegen, doch Du schöpfst mit Deinen Händen die Fluten in endlosen Folgen zurück in diese Welt und schaffst damit die hohen Wellen. Dein Regen fällt auf die Felder, Du trägst die Boote auf den Flüssen, Du spendest die Früchte des Meeres, Du treibst das Vieh zur Tränke und die Rechtgläubigen in Deinen Tempel.
Und hier steht er nun! Erbaut zu Deinen Ehren! Erbaut Dir zu Dank! Hier steht er, und Du, oh Efferd, bewohnest ihn, für nun und bis in alle Ewigkeit! Heilig! Heilig! Heilig!«

Das Volk erhob sich, und laut rief der Geweihte:

»Der Tempel ist geweiht! Danken wir dem Launenhaften für seine Gnade und bringen ihm Opfer dar!«

Viele traten nun vor und opferten, und der Geweihte besprengte sie mit Wasser.

Selbst Tarbulin Grimmherz trat hinzu, dem Bruder des Ingerimm eine Spende darbringend. »Auch von mir eine Spende,« sprach er, »doch, Bruder, verschone mich mit dem Wasser!« Lächelnd hielt da Taseco inne, bis der Angroscho wieder zurückgetreten war.

Endich sprach der Geweihte:

»Efferd wurde gedankt! Nun will die Tugend des Herrn, daß jede Emotion auszuleben sei! Folgen wir ihr und feiern, auf daß der Alte Gott unsere Freude sehe, eine neue Heimstadt als seinen Tempel erkoren zu haben, und die Gefahren der letzten Stunden froh und heil überstanden zu haben.«

Und so geschah es!

(JMG/FS)

Hoch

Der Darpatische Landbote Numero 13 (Phe 1022 nBF/29 Hal/Nov. 1999): Inhaltsverzeichnis
Hoch

Impressum

Text © 1999 Jens Marx-Genet und Friederike Stein, Graphik & Layout © 1999-2007 Marianne C. Herdt. Alle Angaben und Verknüpfungen ohne Gewähr. Datum der letzten Änderung: 2007-03-19 Die Bilder und Texte dieser Domain unterliegen den urheberrechtlichen Schutz und sind nur zur privaten, nichtkommerziellen Verwendung freigegeben. Jede Art der Reproduktion, sei sie manuell, mechanisch oder digital (Ausgenommen hiervon ist die Verwendung zur Ausgestaltung privater Rollenspielrunden) sowie Verbreitung in jeglicher Art unterliegt dem Einverständnis der jeweiligen Urheber.