Binge (Mz.: ~n)

1) Im Bergbau fester Begriff für eine eine kesselförmige Vertiefung im Erdreich oder Gestein.

[Binge 2]2) Allgemein (dem Bergbau entlehnter) Begriff für eine Grube bzw. ein Loch im Boden. Die B. entstehen durch den Einbruch alter, "eingegangener" Bergbau-Schächte.
Vgl. das (u.a. im Zwercher Land gebräuchliche) Sprichwort: «Es weiset es am Tage der alten Bingen Strich.», d.h.: Am Boden ist der Verlauf alter Stollen zu erkennen.

[Binge 2]3) Im [siehe auch]Zoller Land Begriff für eine durch Erdeinbruch entstandene, oftmals tiefe, trichter-, glocken- oder birnenförmige Vertiefung im Boden.
B.n entstehen zumeist durch unterirdische Wasseradern, die das sie umgebende Kalkgestein auflösen. Wird der dadurch entstehende Hohlraum zu groß, bricht die Höhlendecke ein. Immer wieder verschwinden Menschen und Tiere in den Bingen, weil der Boden unter ihrem Gewicht einbricht.

4) Auch: Zwergen-Binge. Von Menschen verwendeter Begriff für eine von Zwergen künstlich angelegte Höhlung (Grube, Schacht, Stollen, o.ä.) im Grund(-gestein).
Vgl. das alte Sprichwort: «Eher lockt man Würm aus einem Apfel aus einen Zwerg aus seiner Binge.»

4) Heraldische Figur im [siehe auch]Zoller Land, allgemein auch Spirale genannt, jedoch zwingend nach links (heraldisch vorne bzw. rechts) eindrehend. Die B. symbolisiert das wasser- und erdschluckende Loch im Boden.
Als Beispiel sei hier das Haus Tümpling genannt, dessen Wappen die Blaue Binge (Spirale) auf Silber ist.

Hoch

Impressum

Text © 2007 Marianne C. Herdt, Graphik & Layout © 2007 Marianne C. Herdt. Alle Angaben und Verknüpfungen ohne Gewähr. Datum der letzten Änderung: 2007-12-30