Peter Berthold
Steuerung des Vogelzuges -- Genetische Programme mit hoher Anpassungsfähigkeit
Die Forschung der letzten zehn Jahre zeigt, daß typischer Vogelzug, in der Regel zwischen Brutgebieten und Winterquartieren, wohl weitgehend nach angeborenen Raum-Zeit-Programmen abläuft. Diese Programme können wahrscheinlich zum Teil relativ rasch an neue Umweltbedingungen angepaßt und durch fakultatives Verhalten ergänzt werden. Der weit verbreitete obligate Teilzug erwies sich als Strategie mit extrem hohem Evolutionspotential, die sehr schnelle Prozesse der Mikroevolution ermöglicht.
Biologie in unserer Zeit 22, 33 - 38 (1992)
Ellen Thaler-Kottek
Lebenskünstler Goldhähnchen
Goldhähnchen, unsere kleinsten Singvögel, zeigen eine Reihe erstaunlicher Anpassungen, die ihnen einerseits das Überlehen in kalten Wintern bei voller Aktivität erlauben und andererseits zu einer Reduktion zwischen- und innerartlicher Konflikte führen. Diese Anpassungen bedeuten einen Zeitgewinn, den die Vögel zu fast pausenloser Nahrungsaufnahme nützen können. Wie ihre weite Verbreitung und hohe Nachkommenzahl beweisen, sind diese Anpassungsstrategien außerordentlich erfolgreich gewesen.
Biologie in unserer Zeit 18 (1988, Heft 2), Seite 33.
N.N.
Räumlich-zeitliches Lernvermögen bei Vögeln
Biologie in unserer Zeit 3/88, Bio Focus.
Csicsáky, Michael
Vogel und Flugzeug: Wie weit geht die Analogie?
Obwohl Tierflug und technischer Flug den gleichen physikalischen Rahmenbedingungen genügen müssen und dementsprechend auch eine Reihe ähnlicher Merkmale aufweisen, darf man das Analogisieren nicht zu weit treiben. Zwar ist der Vogel in einzelnen Punkten durch seine biologische Natur konstruktiv beschränkt, besitzt aber allgemein eine durch die Technik unerreichte funktionelle Plastizität.
Biologie in unserer Zeit 14 (1984, Heft 2), Seite 48 - 52