[Der Darpatische Landbote]Numero 1 (Pra. 1021 n.B.F./28 Hal/Jan. 1998), S.8

Gluckenhang

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Familiengruft der Gluckenhangs unter Borons Schutz gestellt

Burg & Ort Gluckenhang: Kurze Zeit nach der Heimkehr der Baronin Selinde vom Landtage der Fürstin wurde der erst im Boron vergangenen Götterlaufes zu Grabe getragene Baron Ragan Willebrord aus der Gruft derer von Gluckenhang getragen. Die Baronin hatte es sich nicht nehmen lassen, schon die Entnahme des Sarges aus dem Sarkophage selbst zu überwachen.

Ein kühler Wind wehte, und Düsternis lag über dem Land, als sei es ein zweiter Boronmond, und so fiel kein Strahl des Praios auf die Überreste des toten Barons, als Borongeweihter Bogumil, Baronin Selinde, ihr Verwalter Athelonius Grindberg und ein Hauptmann der Burgwache den Sarg öffneten. Umstehende vermeinten hernach, die Miene des Geweihten sei noch um ein weniges düsterer geworden, des Verwalters und des Hauptmannes Gesichter etwas bleicher, und die Baronin habe gar kurz geschwankt. Doch will man ihnen dies verdenken im Angesichte einer Leiche, die bereits seit längerem im Sarg gelegen hat?

Auf dem Hügel vor der Familiengruft, von wo man auf die Burg und weit über das Land blicken kann, war ein Scheiterhaufen errichtet. Darauf wurde der nun wieder verschlossene Sarg gestellt, bedeckt mit einem Tuche, das Wappen und Insignien derer von Gluckenhang trug. Und bald loderten die Flammen hellauf, angefacht vom Wind, der auch den dunklen Rauch schnell verwehte.

Als an der Stelle des Scheiterhaufens nichts weiter mehr zurückgeblieben war als schwarze Asche, wurde diese in eine irdene Kiste gefüllt und in die Gruft zurückgetragen. Lange Zeit verbrachten die Baronin, ihr Verwalter und der Geweihte dort; zwei mitgeführte Diener berichteten nachher, seit Jahren und Jahrhunderten verschlossene Gewölbe seien geöffnet, ein jeder auffindbare Sarkophag, eine jede Grabstätte vom Geweihten gesegnet worden. Auf einer Grabplatte in einem halb eingefallenen Gewölbe aber, die einen Krieger zeigte, habe ein Schwert gelegen, das Baronin Selinde an sich genommen habe.

Tags darauf wurde die Gruft verschlossen und versiegelt.

(FS)

Hoch

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