![[Dergelmunder Schiffsglocke]](../../DRGLMND/ARTIKEL/DS190_67.GIF)
| Numero 2 & 3 (Fir.-Phe. 1023 nBF / 30 Hal / 1. Quartal 2001), S.15: |
TG: «Das Wetter mag sich gar nicht beruhigen.
Ist das den ganzen Winter so? Na, das kann ja was geben.
Uns Angroschim wird gelehrt, daß die Erde uns nährt, das Feuer, das Ingerimm uns gab, erhebt uns über das Tier, aber das Wasser -- Efferd mag meine Worte verzeihen -- das Wasser scheint uns ersäufen zu wollen.
Nicht nur, daß wir einen Fluß hier haben, nein, auf der einen Seite von Dergelmund ist ja nichts als Wasser, und als ob das alles nicht schon überreichlich wäre, kommt jetzt auch noch Wasser von oben.
Die Zwölfe mögen uns beistehen, Mutter!»
ED: «Meister Tarbulin, Ihr übertreibt mal wieder! Wißt Ihr, was die zwei schlimmsten Dinge für eine Taverne sind? -- Zerbrecht Euch nicht Euren harten Schädel: alter Fisch und griesgrämige Zwerge!»
TG: «Ja, recht so, Mutter Edlind! Das habe ich davon! Schon mein Mentor zu Xorlosch lehrte mich, die Frauen zu achten und freundlichen Umgang zu pflegen.
Ich muß gestehen, die Tugenden der Travia werden hier in Dergelmund wohl gepflegt!
Freundliche Aufnahme fand ich in AdelheidtsSchmiede.
Nicht zuletzt dank Eurer Hilfe!
Im hohen Alter noch vermag die Gute geschickt den Hammer zu schwingen.
Gut, sie ermüdet bald und kann nur noch ein paar Stunden je Praioslauf an Amboß und Esse stehen, aber jetzt gehe ich ihr ja zur Hand.
-- Ein bißchen wunderlich ist sie wohl schon.
Kein Bräu! Nicht einen Tropfen darf man trinken in ihrem Haus.
Scheint mit ihrem ehemaligen Gefährten im Travia-Bunde zusammenzuhängen.
Aber ein Zwerg ohne Bräu ist nur ein Halber!»
ED: «Jetzt habt Euch nicht so, Meister Schmied!
Bei Eurer Ankunft hier in Dergelmund wart Ihr wahrlich keine stattliche Erscheinung.
Ihr habt Euch gut erholt bei der Fegesackchen Kost!
-- Ja, der alte Hubertus Fegesack, der war dem Ogerbräu gar zu sehr zugetan.
Es gab sogar ein paar Stimmen bei seiner Beerdigung, daß die Tochter Borons ihre liebe Not haben würde, den Schwankenden zu ihres Vaters Hallen zu geleiten!»
TG: «Mutter! Ihr werdet noch den Zorn der Zwölfe auf uns herunterbringen mit diesem Scherze!
Na ja, auf jeden Fall eine schöne Schmiede ist das: Eine große Esse, Hämmer in allen Größen und auch eine halbes Dutzend Ambosse.
Gut können wir da beide wirken.
Mit ein paar Aufträgen mehr könnten wir sogar einen Gehilfen bei den Blasebalgen brauchen.
Aber leider schaut es nicht so gut aus.
Morgen schreibe ich dem Hafenmeister und biete ihm den Dienst der Schmiede an.
Vielleicht kann er seine Verbindungen zur Obrigkeit nutzen.
Es muß einfach Arbeit geben!
Es herrscht jetzt Krieg seit schon -- ach, zu langer Zeit, da muß es Rüstungen zu flicken, Waffen zu ersetzen, ja vielleicht sogar ein Schiff auszubessern geben.»
ED: «Wie, keine Arbeit? Hörte ich Euch doch letzte Nacht werken bis tief in die Nacht hinein!»
TG: «Euch bleibt auch nichts verborgen! -- Die Träume sind es, sie kommen immer wieder:
Untotes Gewürm, Skelette und andere Seelenlose,»
Tarbulin zitterte und Schweiß trat auf seine Stirn, «sie stürmen auf uns ein; mein Hammer zerschmettert Schädel und Knochen; es kommen immer mehr; Freunde fallen und auch solche, deren Namen ich nie erfahren werde; die Reihen wanken, und dann ...
-- Wie heißes Feuer rauscht es durch meine Adern; meine Schläfen pochen, ein roter Nebel trübt meinen Blick; Splitter fliegen; das Grauen in den Augen der Gefährten; wir schlagen sie zurück!
-- Ich wache dann auf, gebadet in meinen Schweiß, nie werde ich diese Kämpfe vergessen können, immer werde ich mich erinnern, was es heißt, Ingerimms Zorn zu wecken.
Ich gehe dann in die Schmiede; nehme den Blasebalg und lasse die Esse weiß glühen, nehme ein paar alte Hufeisen, und dann lasse ich den Hammer dröhnen, bis ich vor Erschöpfung zusammensinke.
Sieben Kurzschwerter sind es schon, die ich Ingerimm, dem Herrn über Feuer und Erz, darbringen werde.
Vielleicht gewährt er mir dann Ruhe ...
-- Aber genug des Geplappers eines alten Angroscho!»
Vor einiger Zeit brach Tarbulin Grimmherz zu einer Pilgerfahrt auf und ist bis dato nicht zurückgekehrt.
(THE)
Text © 2001 Thomas Heberer & Friederike Stein, Graphik & Layout © 1999-2007 Marianne C. Herdt. Alle Angaben und Verknüpfungen ohne Gewähr. Datum der letzten Änderung: 2007-03-19 Die Bilder und Texte dieser Domain unterliegen den urheberrechtlichen Schutz und sind nur zur privaten, nichtkommerziellen Verwendung freigegeben. Jede Art der Reproduktion, sei sie manuell, mechanisch oder digital (Ausgenommen hiervon ist die Verwendung zur Ausgestaltung privater Rollenspielrunden) sowie Verbreitung in jeglicher Art unterliegt dem Einverständnis der jeweiligen Urheber.